Kurz nach Otto Walkes feiert der Hamburger Isemarkt in Hamburg heute seinen 75. Geburtstag: herzlichen Glückwunsch!
Der Isemarkt wurde 1949 gegründet, zunächst mit rund 40 Marktständen zwischen den U-Bahn-Haltestellen Hoheluft und Eppendorfer Baum. Seitdem hat er sich zu einem der größten überdachten Wochenmärkte Europas entwickelt.
Oft wird etwas vergessen: Die Geschichte des Isemarktes geht bis ins 18. Jahrhundert zurück. Ursprünglich wurde der Markt als einfacher Vieh- und Getreidemarkt gegründet. Im Laufe der Zeit entwickelte er sich zu einem Ort, an dem frische Lebensmittel, Blumen, Handwerkskunst und viele lokale Produkte angeboten wurden. Dies machte den Isemarkt zu einem beliebten Ziel für Käufer, die Wert auf Qualität und regionale Produkte legen.
Der Markt erstreckt sich über eine Länge von knapp 800 Metern & ist auf seiner gesamten Strecke durch das Hochbahn-Viadukt der U-Bahn-Linie U3 überdacht. Diese einzigartige Überdachung bietet (bedingt) Schutz vor Wind & Wetter. Wenn Wind geht, wird man trotzdem nass. Einheimische haben meist einen Stammabschnitt & gehen selten über die ganze Länge. Traditionell hat sich eine Dreitteilung ergeben. Der Seifenmann ist an beiden Markttagen im vorderen Drittel unterwegs & hat dort seine Lieblingshändler.
Heute umfasst der Isemarkt rund 200 Stände, die eine große Vielfalt an Produkten anbieten. In den letzten Jahren haben die Anzahl der 'Fresssbuden' (Imbisse), der Kaffee- sowie Kunsthandwerkerstände überproportional zugenommen. Dies hat nach Aussagen langjähriger Aussteller auch mit der wachsenden Anzahl von ‚Seh-Leuten‘ (Touristen) zu tun. Diese schlendern nach deren Aussagen zwar gerne über den Markt, kaufen jedoch kaum etwas & ohnehin keine Lebensmittel.
Der Markt findet zweimal wöchentlich statt - dienstags & freitags - & lockt etwa 6.000 Besucher an. Er ist nicht nur ein Ort zum Einkaufen, sondern auch zum Bummeln & ‚Klönschnacken‘ unter der Hochbahnbrücke.
Der Isemarkt ist eine Institution in Hamburg. Er prägt das Stadtbild entlang der Isestraße, einer Gegend mit großbürgerlichen Altbauten aus dem frühen 20. Jahrhundert. Trotz des U-Bahn-Ratterns, des Marktlärms sowie der großflächigen Parkverbote an den Markttagen ist die Gegend ein beliebtes Wohngebiet.
In jüngerer Zeit sehen sich die Markthändler mit zunehmenden Herausforderungen konfrontiert. Steigende Kosten, neue Verordnungen & bürokratische Auflagen machen es vielen (Lebensmittel-) Händlern immer schwerer, ihr Geschäft fortzuführen. Dies bedroht die Zukunft nicht nur des Isemarktes, sondern auch anderer Wochenmärkte in Hamburg. Viele Stammhändler meiden inzwischen den verkaufsschwachen Dienstag.
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